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Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat sich heute mit Mikhail Schwydkoi getroffen, dem Sonderbeauftragten des russischen Präsidenten für internationale kulturelle Zusammenarbeit. Sie sprach mit ihm intensiv über die deutsch-russischen Kulturbeziehungen in politisch schwierigen Zeiten. Beide Seiten betonten, dass Kulturarbeit Brücken auch über politische Gräben hinweg bauen kann und soll. Sie erörterten auch intensiv weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Das vom Auswärtigen Amt und dem Goethe Institut e.V. verantwortete „Deutschlandjahr in Russland“, die Ausstellung „Romantik – Träume von Freiheit“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Tretjakow-Galerie Moskau, die Ausstellung „Diversity United“ sowie die Ausstellung „Eisenzeit. Europa ohne Grenzen“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Kooperation mit russischen Museen in Moskau und St. Petersburg wurden dabei als Vorbilder erwähnt. Beide Seiten vereinbarten weiter, den Dialog zur Arbeit im Kulturbereich fortzusetzen und auch weiter nach konstruktiven Wegen in Fragen des kriegsbedingt verbrachten Kulturguts zu suchen.
Staatsministerin Roth: „Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik, nicht nur im Inland, sondern gerade auch im Verhältnis zu einem Partner wie Russland und gerade in politisch schwierigen Zeiten. Denn Kulturpolitik will einen Beitrag leisten zur Verständigung in und zwischen Gesellschaften. Daher habe ich mich heute mit dem Sonderberater des russischen Präsidenten Mikhail Schwydkoi getroffen. Wir haben uns über viele Fragen ausgetauscht, in denen wir unterschiedlicher Meinung sind und die mich mit großer Sorge erfüllen.
Ich habe unterstrichen, dass ich das Vorgehen der russischen Behörden gegen Memorial kritisiere und meine Position zur Meinungsfreiheit sowie der Bedeutung der von Memorial geleisteten Geschichtsaufarbeitung deutlich gemacht. Wir sind übereingekommen, dass wir weiter gemeinsam an einer positiven Kulturagenda unserer Länder arbeiten wollen. Die geplanten Ausstellungen „Ost-West“ aus Anlass des 100. Jubiläums der Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Moskau, der ersten Auslandsausstellung in der damaligen UdSSR überhaupt, aber auch die in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz geplante Ausstellung anlässlich des 200. Geburtstages von Heinrich Schliemann, die im Mai auf der Museumsinsel eröffnet und anschließend ab Dezember im Puschkin-Museum in Moskau zu sehen sein wird, unterstütze ich sehr. Sie zeigen das besondere Verhältnis unserer Länder und können neue gemeinsame Wege jenseits der politischen Streitpunkte weisen.“