Kulturstaatsministerin Roth hat heute gemeinsam mit Staatsministerin Lührmann aus dem Auswärtigen Amt ein Eckpunktepapier zum geplanten „Deutsch-Polnischen Haus“ vorgestellt. Es ist den polnischen Opfern des nationalsozialistischen Deutschlands gewidmet und soll ein Ort des Gedenkens, der Begegnung und des Verstehens werden.
„Die Einrichtung des ‚Deutsch-Polnischen Hauses‘ ist eines der wichtigsten erinnerungs- und kulturpolitischen Projekte Deutschlands“, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth heute im Bundeskanzleramt. Gemeinsam mit Staatsministerin Anna Lührmann aus dem Auswärtigen Amt, Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und Peter-Oliver Loew, Direktor des Deutschen Polen-Instituts, stellte Roth dort ein detailliertes Konzept für die Umsetzung des Hauses vor.
Ihr zentrales Anliegen sei es, im Herzen Berlins einen Ort zu schaffen, der den polnischen Opfern des nationalsozialistischen Deutschlands gewidmet sei, und der die Begegnung und Auseinandersetzung mit der Geschichte fördere, so Roth. „Wir wollen an diesem Ort Wissen über das Leid der Polinnen und Polen zwischen 1939 und 1945 vermitteln sowie auch über die deutsch-polnische Geschichte insgesamt informieren“. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für ein gemeinsames Erinnern für die Zukunft, betonte die Kulturstaatsministerin
Ort der deutsch-polnischen Geschichte im Zentrum Berlins
Neben einem Gedenkzeichen für die polnischen Opfer NS-Deutschlands soll das „Deutsch-Polnische Haus“ Ausstellungen zur Geschichte der deutschen Besatzung Polens, aber auch zu den jahrhundertelangen deutsch-polnischen Beziehungen zeigen. Bildungsprogramme und Veranstaltungsangebote wie Lesungen, Konzerte oder Vorträge sollen Raum für Begegnungen und Austausch geben. Schon vor der Errichtung des „Deutsch-Polnischen Hauses“ sind Veranstaltungen in Berlin und auch eine Wanderausstellung geplant.
Das Eckpunktepapier wurde im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zusammen mit dem Deutschen Polen-Institut erarbeitet. Am 30. Oktober 2020 hatte der Deutsche Bundestag beschlossen, in Berlin einen Ort zu errichten, der den polnischen Opfern des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Besatzung Polens gewidmet ist. Das Auswärtige Amt hatte daraufhin ein erstes Konzept vorgelegt, nach der Bundestagswahl 2021 ging die Zuständigkeit für das Projekt an BKM über. Im Frühjahr 2024 soll ein Realisierungsvorschlag für das Haus vorliegen, über den dann erneut der Bundestag entscheiden wird.
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