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Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität erhält EU-Förderung / Kulturstaatsministerin Roth: "Erinnern um Kultur der Demokratie zu stärken"

Thema: Pressemitteilung

Montag, 14. März 2022

Laufende Nummer:
101

Die Europäische Union hat das von Deutschland mitinitiierte Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität (ENRS) in das EU-Förderprogramm „Citizens, Equality, Rights and Values“ (CERV) aufgenommen. Damit stehen dem Projekt bis 2025 EU-Mittel in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Europäische Kommission würdigte in ihrem Förderbeschluss insbesondere die Arbeitsschwerpunkte des ENRS zu den Themen „Solidarität und Widerstand gegen undemokratische und unmenschliche Kräfte“, „Antisemitismus“, „Migrationen“, „Ende des Kalten Krieges“ und „Versöhnung“. Das Netzwerk fördere mit seiner Arbeit das Vertrauen zwischen den Ländern und den grenzüberschreitenden Austausch in Europa.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Die Kultur der Demokratie wird gegenwärtig durch den Angriffskrieg des Putin-Regimes auf die Ukraine in ganz Europa bedroht. Für ihre Kriegspropaganda erfinden Putin und sein Kreis auch eine ihnen genehme Umdeutung der Geschichte. Auch in der politischen Debatte innerhalb der Demokratien der Europäischen Union sind die immer wiederkehrenden nationalistisch motivierten Versuche zu beobachten, die Vergangenheit gezielt mit Falschinformationen umzuinterpretieren. Um die Kultur der Demokratie zu schützen und zu stärken, müssen wir diesen Desinformationskampagnen wissenschaftlich belegte und leicht zugängliche Fakten entgegensetzen. Dafür steht das vom Bund unterstützte Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität mit seinem Einsatz für eine zukunftsgerichtete Verständigung über die Vergangenheit in Europa. Umso wertvoller ist es, dass diese wichtige kulturpolitische Arbeit künftig nun auch mithilfe der EU-Förderung deutlich gestärkt wird.“

Das ENRS wurde auf Initiative unter anderem von Deutschland und Polen im Jahr 2005 mit Sitz in Warschau gegründet. Aufgabe des Netzwerkes ist die Dokumentation, Erforschung und Vermittlung der von Kriegen und Diktaturen geprägten Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Dabei steht die Arbeit des Netzwerkes im Geiste der Versöhnung und der zukunftsgerichteten Verständigung, wobei ein Schwerpunkt auf die Untersuchung der Leiden der Opfer gelegt wird. Das ENRS wird gemeinsam geleitet und finanziert von Polen, Deutschland, Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Weitere Länder wirken als Beobachter mit. Die Kulturstaatsministerin wird im Lenkungsausschuss des Netzwerks vom Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) vertreten.

Weitere Informationen unter www.enrs.eu

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