Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und die Heinz Sielmann Stiftung haben heute am Rande der Berlinale insgesamt drei Filmprojekte mit dem internationalen Eisvogel-Preis für nachhaltige Filmproduktionen ausgezeichnet. Preisträger 2024 sind die Produktionsteams von „Die Schule der magischen Tiere 3“ und „C'est le monde à l'envers!“ sowie die Nachwuchsproduktion „Moddergat“.
Verliehen wird der Eisvogel-Filmpreis zusammen vom Bundesumweltministerium (BMUV), der Staatsministerin für Kultur und Medien und der Heinz Sielmann Stiftung in einer Hauptkategorie und in einer Nachwuchs-Kategorie. Er wird an Kino- und Fernsehfilmproduktionen vergeben, die mit innovativen Maßnahmen nachweislich die Umweltbelastungen während der Dreharbeiten vermindert haben, und deren Umweltschutzkonzepte auf andere Produktionen übertragbar sind.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Fantastische Kulissen, aufwändige Stunts oder grafische Höchstleistungen am Computer – Kinofilme, die begeistern, sind oft aufwändig produziert, und ihre Produktion verbraucht leider viel Material und Energie. Dass Filme zugleich großartig unterhalten und die Umwelt schützen können zeigen die diesjährigen Eisvogel-Preisträger auf eindrucksvolle Weise. Die Filmindustrie, als bedeutender Wirtschaftszweig kann und muss ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Wir unterstützen mit dem internationalen Eisvogel-Preis Vorreiterinnen und Vorreiter der Branche und setzen Anreize für weitere innovative Ideen der grünen Filmproduktion. Unsere diesjährigen Gewinner sind die Wegbereiter und Vorreiter für eine nachhaltige Zukunft im Film. An ihnen sollen sich alle zukünftigen Filmproduktionen messen.“
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Angesichts der gravierenden Auswirkungen der Klimakrise gehört die Zukunft ganz klar dem Klimaschutz. Wir alle müssen einen Beitrag dazu leisten. Die Film- und Medienbranche war unter den Ersten, die diese Verantwortung wahrgenommen haben. Die Vielzahl der großartigen Projekte, die für den Wettbewerb eingereicht wurden, spricht für sich. Die nominierten Produktionen haben den Film der Zukunft im Blick und denken Nachhaltigkeit und Film zusammen. Sie zeigen eindrucksvolle Wege auf, wie nachhaltige Standards eingehalten und umgesetzt werden können. Wir brauchen genau solche Vorbilder, diesen Ideenreichtum und Kulturschaffende, die mit Kreativität über das unbedingt Erforderliche hinausgehen und eine Inspiration für andere werden.“
Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Sielmann Stiftung Fritz Brickwedde: „Es ist begeisternd zu sehen, was für kreative Lösungen die prämierten Produzenten gefunden haben, um die üblicherweise sehr aufwendigen Produktionen nachhaltiger zu gestalten. Aus der Idee des Eisvogel-Preises hat sich eine innovative Dynamik entwickelt, die zeigt, dass das Einsparen von klima- und umweltschädlichen Ressourcen sehr gut möglich ist. Unser Preisgeld für nachhaltige Filmproduktion sehen wir deshalb als wegweisende Investition in die Zukunft.“
In der mit 20.000 Euro dotierten Hauptkategorie teilen sich „Die Schule der magischen Tiere 3“ und „C'est le monde à l'envers!“ den diesjährigen Eisvogel-Preis. Bei diesen Produktionen konnten emissionsarme Techniken zur Stromversorgung, aber auch beim Transport umgesetzt sowie eine Reihe weiterer Maßnahmen zur systematischen Reduktion der Umweltbelastungen realisiert werden
In der mit 5.000 Euro dotierten Nachwuchs-Kategorie konnte sich der Film „Moddergat“ durchsetzen, der als Vordiplomsarbeit an der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH entstanden ist. Die Filmpreis-Jury begründete ihre Entscheidung hier mit dem stimmigen Gesamtkonzept der Produktionsplanung und -realisierung, bei dem ressourcenschonende Planungen und kreative Entscheidungen Hand in Hand gingen.
Der Eisvogel-Filmpreis
Die Stiftung des Tierfilmers Heinz Sielmann hat gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien den Eisvogel-Preis ins Leben gerufen. Der Preis, der von der Heinz Sielmann Stiftung dauerhaft gespendet wird, rückt innovative Produktionen für TV und Kino ins Rampenlicht, die bei Planung und Umsetzung in besonderer Weise Energie und Ressourcen sparen und auf neue nachhaltige Produktionspraktiken setzen. Die Vergabe des Preises wird von der Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V., dem Produzent*innenverband e.V., dem Verband der technischen Beitriebe von Film und Fernsehen sowie dem Bundesverband Green Film & TV Consultants Deutschland e.V. unterstützt.
Teilnahmeberechtigt sind Produzentinnen und Produzenten mit Kino- und Fernsehfilmproduktionen aller Genres und Herkunftsregionen, die im Laufe der Wettbewerbsperiode abgeschlossen worden sind. In diesem Jahr wurden im Wettbewerb 34 nationale und internationale Produktionen eingereicht. Die Auswahl des Gewinners erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Die Entscheidung trifft eine fünfköpfige Jury. Mitglieder der Jury sind namhafte Vertreterinnen und Vertreter der Bereiche Produktion und Regie sowie der Heinz Sielmann-Stiftung, der Filmförderungsanstalt und des Umweltbundesamts. In diesem Jahr übernahm Susanne Freyer von der Akzente Film & Fernsehproduktion den Vorsitz dieser Wettbewerbs-Jury.
Weitere Informationen und aktuelles Bildmaterial finden Sie auf der Website des Eisvogel-Filmpreises.