Hannover ist seit 2014 UNESCO City of Music – nicht umsonst fand hier die diesjährige 10. Verleihung des APPLAUS statt. Er ist einer der höchstdotierten Kulturpreise Deutschlands. Insgesamt wurden bei der Veranstaltung 95 Musikclubs mit dem Preis geehrt.
Der Hauptpreis für das beste Musikprogramm ging an das „Gretchen“ aus Berlin. Das „Peter-Weiss-Haus“ aus Rostock gewann den Hauptkreis in der Kategorie „Beste Livemusikspielstätte“. Ebenfalls Hauptpreisträger ist der Chemnitzer Club „Grenzüberschreitungen“ in der Kategorie „Beste Konzertreihe“. Clubs, die mit einem Hauptpreis ausgezeichnet werden, können sich über Prämien von jeweils 10.000 bis 50.000 Euro freuen.
APPLAUS steht für Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten. Der Preis wird von der Initiative Musik mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien realisiert. Vergeben werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 2,4 Millionen Euro. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten aus der Musik- und Livebranche, bestimmt die Preisträger unter den Clubs, die sich für den Preis beworben haben.
Roth: Musikclubs sind Zufluchtsorte
Gerade in einer von Unsicherheit und Angst geprägten Welt stellten Clubs durch die Kraft der Musik und die Gemeinschaft einen Zufluchtsort dar, sagte Roth. Clubs seien „unentbehrliche Safe Spaces“, die das Miteinander fördern und zur kulturellen Identität der Gesellschaft beitragen würden. „Gerade jetzt brauchen wir solche Orte mehr denn je“, so Roth.
In ihrer Rede ging die Kulturstaatsministerin auch auf den Angriff gegen Israel ein, unter deren Eindruck die diesjährige Preisverleihung des APPLAUS stehe. Er sei zugleich auch ein Angriff auf die Werte einer demokratischen Gesellschaft, erklärte Roth. „Ich verurteile diese Taten zutiefst und stehe an der Seite der Opfer und ihrer Angehörigen. Auch in der Club-Szene gilt es jetzt, ein klares Zeichen zu setzen, ein Zeichen der Solidarität mit Israel, ein Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden, die Teil unserer Gesellschaft sind und jetzt Hass und Angriffen ausgesetzt sind“, so die Kulturstaatsministerin.
Sonderpreise in drei Bereichen
Neben den Hauptpreisen gibt es auch Sonderpreise in drei verschiedenen Kategorien: Clubs, die sich durch besonderes kulturelles und gesellschaftliches Engagement auszeichnen, werden mit einem der Sonderpreise „Inklusion“, „Awareness“ und „Nachhaltigkeit“ gewürdigt. Die diesjährigen Preisträger sind das „SubstAnZ“ aus Osnabrück und das „Institut fuer Zukunft“ aus Leipzig (Awareness), „Inklusion rockt! Musik für Alle.“ (Inklusion) sowie das Kölner „Artheater“ (Nachhaltigkeit).
Dotiert sind die Sonderpreise mit jeweils 8.000 Euro. Ziel der Preise ist es, herausragende kleine und mittlere Clubs finanziell zu stärken und gleichzeitig auf strukturelle Herausforderungen in der Clubszene aufmerksam zu machen.