„Plattenläden sind wichtige Kulturorte und soziale Orte der Begegnung und des Austauschs“, betont Kulturstaatsministerin Claudia Roth zum Bewerbungsstart. Ihr Beitrag für unser kulturelles Leben werde bislang allerdings nicht ausreichend gewürdigt. Der neue Preis EMIL sei daher auch ein politisches Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die hohe Bedeutung der Plattenläden für unsere Musikkultur, erklärte Roth.
„Mit dem EMIL erfüllen wir einmal mehr unser Ziel aus dem Koalitionsvertrag, Kultur für alle zu ermöglichen und dabei die reiche Vielfalt von künstlerischen Ausdrucksformen und unterschiedlichen Subkulturen zu berücksichtigen“, so die Staatsministerin weiter.
Vielfältige Musikkultur vor Ort stärken
Die Auszeichnung richtet sich an Plattenläden aller Genres, die sich durch ein innovatives Geschäftsmodell auszeichnen sowie kulturelle Veranstaltungen oder ein breitgefächertes Sortiment anbieten.
Sie wird in vier Kategorien an insgesamt 16 Schallplattenfachgeschäfte verliehen. 13 Plattenläden können in der Kategorie „Bestes Schallplattenfachgeschäft“ prämiert werden. Davon erhalten zehn jeweils ein dotiertes Gütesiegel mit Preisgeldern in Höhe von jeweils 15.000 Euro. Geschäfte, deren durchschnittlicher Jahresumsatz der letzten drei Jahre über eine Million Euro beträgt, können mit einem undotierten Gütesiegel ausgezeichnet werden. Je ein herausragendes Schallplattengeschäft kann darüber hinaus in den Kategorien Innovation, Neugründung und strukturschwache Region ein Gütesiegel mit einem Preisgeld von 25.000 Euro erhalten. Schallplattenläden können sich bis zum 16. August 2024 bewerben.
Preisverleihung am 1. Dezember 2024 in Köln
Eine unabhängige Fachjury wird die Preisträgerinnen und Preisträger auswählen. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus der Musikbranche. Die Jury hat die Möglichkeit, in der Kategorie „Bestes Schallplattenfachgeschäft“ auch eigeninitiativ auszuzeichnen, wenn keine Bewerbung eingereicht wurde.
Am 1. Dezember 2024 wird die Staatsministerin für Kultur und Medien den Preis dann zum ersten Mal vergeben. Die Preisverleihung findet in Köln statt.
Der deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte EMIL ist nach dem Hannoveraner Emil Berliner benannt, der 1887 die Schallplatte und das Grammofon erfand. Er wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) umgesetzt. Der Bund stellt dafür insgesamt eine Million Euro aus dem Kulturetat zur Verfügung. Weitere Informationen zur Auszeichnung und dem Bewerbungsverfahren sind auf der Website des EMIL und der Website des VUT zu finden.